deutscher Politiker; CDU; 1972 Bevollmächtigter des Landes Rheinland-Pfalz beim Bund; ab 1982 Staatsminister im Auswärtigen Amt
* 29. Oktober 1921 Gerolstein/Eifel
† 16. Juni 1985 Bonn
Wirken
Alois Mertes war Sohn eines Postassistenten in Gerolstein/Eifel. Die Atmosphäre in seiner Familie schilderte M. als "lebendig katholisch". M. besuchte das Progymnasium in Gerolstein, dann das Humanistische Gymnasium in Prüm. Er war ein guter Schüler und hielt 1940 die Abschiedsrede der Abiturienten. Im gleichen Jahr noch wurde er zum Arbeitsdienst einberufen, anschließend kam er zum Militär. Bei Kriegsende war M. Leutnant d.R. und Kompanieführer bei der Marineartillerie.
1945, nach kurzer Kriegsgefangenschaft, arbeitete M. zunächst auf dem Landratsamt in Daun, wurde aber 1946 wegen "nationalistischer Kritik an der Besatzungspolitik" aus der französischen Zone ausgewiesen. Von 1946-51 studierte er Rechtswissenschaft, Geschichte und Romanistik in Bonn und Paris. 1948 legte er das erste Staatsexamen in Geschichte und Französisch ab, 1951 promovierte er mit einer Arbeit über "Frankreichs Stellungnahme zur deutschen Revolution im Jahre 1848" zum Dr. phil. Sehr sprachbegabt beherrschte M. fünf Sprachen einschließlich Russisch.
Von 1951-52 arbeitete M. als Assistent am Institut für Rheinische Landeskunde und Wirtschaftsgeschichte der Universität Bonn. 1952 trat er in den Auswärtigen Dienst ein. Nach entsprechender ...